ⓒ Kronen Zeitung
Eine überraschende Offensive dschihadistischer Kämpfer hat das Assad-Regime in Syrien in die Defensive gedrängt. Innerhalb weniger Tage erzielten die Rebellen, angeführt von Hayat Tahrir al-Sham (HTS), erhebliche Geländegewinne im Nordwesten des Landes. Die Millionenstadt Aleppo geriet am Sonntag fast vollständig unter die Kontrolle der Rebellen, lediglich vier Stadtteile bleiben unter kurdischer Kontrolle. Die strategisch wichtige Schnellstraße M5, die Aleppo mit Damaskus verbindet, wurde blockiert. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete über 400 Tote seit Beginn der Offensive. Die Geschwindigkeit des Vormarsches überraschte Beobachter, da die Rebellen offenbar eine Schwäche der pro-iranischen Milizen und des Iran ausnutzten. Experten vermuten eine Schwächung der Hisbollah und eine reduzierte Präsenz russischer Luftstreitkräfte als Gründe für den Erfolg der Offensive. Die Türkei, die die Dschihadisten unterstützt, könnte ihre Rolle in den kommenden Tagen verstärken, abhängig vom weiteren Verlauf der Kämpfe. Die Reaktion Moskaus wird entscheidend sein.