Der Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler hat bekannt gegeben, dass sein Werk in Berndorf im Rahmen umfassender Restrukturierungsmaßnahmen geschlossen wird. Rund 460 Arbeitsplätze sind betroffen, da die Produktion von Radlagern und Getriebelagern für Nutzfahrzeuge an kosteneffizientere Standorte in Europa und Asien verlagert wird. Die Entscheidung, die am 5. November 2024 angekündigt wurde, ist Teil eines größeren Personalabbaus, der insgesamt 4.700 Stellen in Europa betrifft, davon 2.800 in Deutschland und 1.900 in anderen europäischen Ländern.
Die Schließung kommt vor dem Hintergrund eines intensiven Wettbewerbs und steigender Produktionskosten, die teilweise auf den Druck asiatischer Hersteller zurückzuführen sind. Der Standort Berndorf, der bis Ende 2023 460 Mitarbeiter beschäftigte, war bekannt für die Herstellung von Bauteilen, die in schweren Nutzfahrzeugen verwendet werden. Schaeffler betrachtet die Verlagerung der Produktion als notwendig, um wettbewerbsfähig zu bleiben, insbesondere angesichts des Rückgangs der Nachfrage nach Verbrennungstechnologien in Europa.
Die Schließung des Werks in Berndorf überrascht viele, da es zuvor als gut positioniert galt und im Geschäftsjahr 2023 241,9 Millionen Euro erwirtschaftete. Dennoch hat Schaeffler entschieden, die Produktionskapazitäten zu optimieren und die Produktion in andere, wirtschaftlichere Standorte zu verlagern. Während im Werk Berndorf die Vertriebsmitarbeiter in der Region bleiben werden, sind die genauen Pläne für die betroffenen Mitarbeiter noch in Arbeit. Schaeffler hat angekündigt, die gesetzlich vorgeschriebenen Konsultationen mit den Arbeitnehmervertretungen an den betroffenen Standorten einzuleiten.
Zusätzlich zu Berndorf wird auch der Standort Sheffield in Großbritannien geschlossen, was Teil eines umfassenderen Plans zur Restrukturierung des Unternehmens ist. Schaeffler plant, die Produktion nach Ungarn und Indien zu verlagern, um die Effizienz zu steigern und den Herausforderungen des Marktes gerecht zu werden. Diese Maßnahmen sind für die Jahre 2025 bis 2027 vorgesehen und sollen sozialverträglich umgesetzt werden. Schaeffler betont die Wichtigkeit dieser Konsolidierung für die Verbesserung der Kostenstruktur und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens im globalen Markt.
