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Der Modekonzern Hugo Boss erlebt einen dramatischen Kurssturz. Innerhalb weniger Tage verlor die Aktie fast ein Fünftel ihres Werts und erreichte mit 32 Euro den niedrigsten Stand seit Anfang 2021. Ähnlich wie während der Corona-Pandemie, als die Nachfrage nach hochwertiger Kleidung einbrach, zeigen sich die Anleger nun erneut verunsichert.
Der Grund für den aktuellen Rückgang liegt in Berichten über Vorstandschef Daniel Grieder. Angeblich plante Grieder im vergangenen Jahr, sich gemeinsam mit dem umstrittenen Immobilienentwickler René Benko an Hugo Boss zu beteiligen. Österreichische Medien berichten, dass Grieder dabei vertrauliche Geschäftsprognosen an Benko weitergegeben haben soll. Die Ermittlungen laufen, der Ausgang ist ungewiss. Die zuletzt positiven Geschäftszahlen von Hugo Boss scheinen an der Börse derzeit keine Rolle zu spielen.
Währenddessen nähert sich die Berichtssaison in den USA dem Ende. Am Dienstag veröffentlicht der Softwarekonzern Salesforce seine Quartalsergebnisse. Analysten erwarten positive Nachrichten, da sich Salesforce im Bereich der Künstlichen Intelligenz neu positioniert. Das Unternehmen plant, Ende des Jahres eine neue KI-Generation einzusetzen, die Systeme überwachen und Probleme in Echtzeit beheben soll. JPMorgan erhöhte das Kursziel für Salesforce von 310 auf 340 Dollar, Jefferies sogar auf 400 Dollar.
Hewlett Packard wird am Donnerstag seine Quartalsergebnisse präsentieren. Analysten prognostizieren einen Umsatzanstieg von über zwölf Prozent auf 8,25 Milliarden Dollar. In Deutschland legt Aurubis am Donnerstag seine Jahreszahlen vor. Der neue Vorstand wird sich erstmals zu den Ergebnissen und den Folgen der tödlichen Werksunfälle und des Betrugsskandals äußern. Die Baader Bank empfiehlt weiterhin den Kauf der Aurubis-Aktie mit einem Kursziel von 90 Euro.
Sowohl bei Hugo Boss als auch bei Aurubis ist die Stimmung an der Börse angespannt. Das Vertrauen der Anleger ist fragil, und die Unsicherheit über die Zukunft der Unternehmen ist groß.