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Eine Predigt zum ersten Advent wirft einen neuen Blick auf die traditionelle Botschaft von Frieden und Hoffnung. Anstatt der nostalgischen Rückbesinnung auf vergangene Adventszeiten, ruft die Autorin dazu auf, die Herausforderungen der Gegenwart ernst zu nehmen und den Advent als Neuanfang zu feiern.
Die Predigt greift das Matthäus-Evangelium auf, in dem der Einzug Jesu in Jerusalem geschildert wird. Der Fokus liegt dabei weniger auf dem äußeren Geschehen, sondern auf der Symbolik des Esels und des Eselfohlens. Die Autorin interpretiert dies als Bild für einen sanftmütigen, fürsorglichen König, der nicht mit Macht und Herrschaftsanspruch, sondern mit Liebe und Verletzlichkeit kommt.
Sie kritisiert die oft verklärende Vorstellung des Advents und verweist auf die ungemütlichen Zeiten, in denen wir leben. Die Botschaft vom Frieden wird mit der aktuellen Situation von Gewalt gegen Frauen in Verbindung gebracht. Die Autorin appelliert an die Zuhörer, wachsam und beweglich zu bleiben, und die Hoffnung auf Frieden nicht aufzugeben.
Der Text endet mit einem eindrücklichen Bild: Die Eselin und ihr Fohlen als Symbol für den weiblichen Frieden, der in die Häuser und Wohnungen eindringen soll, um Frauen und Kindern Trost zu spenden. Die Predigt endet mit einem Aufruf zur Offenheit und Durchlässigkeit für den Frieden, der bereits ganz nah ist.