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Der Rücktritt des FDP-Generalsekretärs Bijan Djir-Sarai erschüttert die deutsche Politik. Auslöser ist ein internes Strategiepapier der FDP, das detaillierte Pläne für einen Austritt aus der Ampelkoalition enthielt und mit dem Code-Namen „D-Day“ versehen war. Das Papier, das zunächst von Djir-Sarai verteidigt wurde, enthält ein minutiöses Szenario für den Koalitionsbruch, inklusive Medienstrategien und vorbereiteter Statements. Die Veröffentlichung des Dokuments, nachdem Medien bereits darüber berichtet hatten, löste einen Sturm der Empörung aus.
Djir-Sarai räumte ein, unwissentlich falsche Informationen über das Papier verbreitet zu haben und trat daraufhin zurück. Auch der FDP-Bundesgeschäftsführer Carsten Reymann legte sein Amt nieder. FDP-Chef Christian Lindner versuchte, die entstandenen Schäden zu begrenzen und betonte, dass die Ausarbeitung von verschiedenen Szenarien, inklusive eines möglichen Koalitionsbruchs, professionelles Vorgehen sei.
Die Wortwahl des Papiers, in dem sogar von einer „offenen Feldschlacht“ nach dem Koalitionsbruch die Rede ist, stieß jedoch auf massive Kritik. Sowohl die SPD als auch die Grünen warfen der FDP Täuschung der Öffentlichkeit vor. Auch innerhalb der FDP gab es Kritik an dem Papier und seiner martialischen Sprache. Die Vorsitzende der Jungen Liberalen forderte sogar den Rücktritt Djir-Sarais, bevor dieser selbst zurücktrat. Der Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die internen Spannungen innerhalb der FDP und die Unsicherheiten in der deutschen Regierungskoalition.