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Benko-Affäre: Haftbefehl in Italien, aber nicht in Österreich

© Kronen Zeitung

Die italienische Staatsanwaltschaft in Trient hat einen Haftbefehl gegen den österreichischen Investor Rene Benko erlassen. Der Vorwurf lautet auf Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung, die sich durch Bestechung und Manipulation öffentlicher Ausschreibungen im Immobiliensektor bereicherte. Weitere Festnahmen erfolgten in Italien, darunter der Bozner Wirtschaftsberater Heinz Peter Hager und die Bürgermeisterin von Riva del Garda.

Benko wurde in Österreich vom Landeskriminalamt vernommen, bleibt jedoch auf freiem Fuß. Die österreichischen Behörden werden den europäischen Haftbefehl nicht vollstrecken, da gegen Benko auch in Österreich ermittelt wird. Sein Anwalt betonte die uneingeschränkte Kooperation Benkos mit den Behörden.

Die Ermittlungen umfassen weitreichende Korruptionsvorwürfe: Manipulation von Ausschreibungen, unrechtmäßige Parteienfinanzierung, Bestechung von Beamten und Betrug. Insgesamt 100 Durchsuchungen in verschiedenen italienischen Städten und Regionen wurden durchgeführt. 77 Personen stehen im Verdacht, an den Machenschaften beteiligt gewesen zu sein.

Hager, ein langjähriger Partner Benkos, ist ebenfalls in die Ermittlungen verwickelt. Er wird beschuldigt, Benko bei der Beschaffung von Baugenehmigungen unterstützt zu haben. Auch ein Journalist aus Bozen wurde festgenommen.

Die Ermittlungen begannen 2019 nach einem Hackerangriff auf das IT-System der Stadtverwaltung Bozen. Die Staatsanwaltschaft wirft den Beteiligten vor, Beamte bestochen und öffentliche Aufträge durch unlautere Mittel erlangt zu haben.

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