Der deutsche Auto- und Industriezulieferer Schaeffler hat angekündigt, sein Werk in Berndorf, Bezirk Baden, nach über 60 Jahren zu schließen. Diese Maßnahme betrifft 450 Mitarbeiter, die am Mittwoch über die weiteren Schritte informiert werden sollen. Bereits Anfang November wurde ein konzernweiter Personalabbau angekündigt, der insgesamt 4.700 Stellen in Europa betreffen könnte. Der Fokus liegt in der Sparte Bearings & Industrial Solutions, wo die Produktion am Standort Berndorf eingestellt werden soll.
In Berndorf werden derzeit Radlager und Radnabenmodule sowie Getriebelager produziert, die hauptsächlich in schweren Nutzfahrzeugen wie Lastwagen und Traktoren eingesetzt werden. Schaeffler führt die Schließung auf die starke Konkurrenz asiatischer Hersteller und die damit verbundenen Nachfrageschwankungen zurück. Die hohen Energie- und Personalkosten seien nicht mehr tragbar, und die Produkte sollen künftig an wirtschaftlicheren Standorten in Europa, China und Asien gefertigt werden.
Die Schließung des Werks in Berndorf ist Teil eines umfassenderen Plans, der auch weitere Standorte in Deutschland und China betrifft. In den kommenden Jahren sollen durch diese Maßnahmen Einsparungen von bis zu 290 Millionen Euro pro Jahr erzielt werden.
Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner hat auf die Schließung reagiert und betont, dass es dringend wirksame Maßnahmen für den Wirtschaftsaufschwung in Österreich benötigt. Die Schließung reiht sich ein in eine lange Liste von Hiobsbotschaften für den Wirtschaftsstandort Österreich, der zunehmend unter Druck steht. Es sei essenziell, die De-Industrialisierung zu stoppen, um gut bezahlte Arbeitsplätze zu sichern.
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