Der Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler hat die Schließung seines Werks in Berndorf, Niederösterreich, bekannt gegeben. Dies geschieht im Rahmen umfangreicher Restrukturierungsmaßnahmen, die darauf abzielen, die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens langfristig zu steigern. Rund 460 Arbeitsplätze sind betroffen, da die Produktion von Radlagern und Getriebelagern für Nutzfahrzeuge an kosteneffizientere Standorte in Europa und Asien verlagert wird. Bereits am 5. November 2024 hatte der Vorstand der Schaeffler AG umfassende Maßnahmen angekündigt, die auch andere europäische Standorte betreffen. Insgesamt werden etwa 4.700 Stellen abgebaut, wobei 2.800 in Deutschland und 1.900 in anderen europäischen Ländern betroffen sind. Nach Verlagerungen wird der Nettoabbau auf rund 3.700 Stellen reduziert.
Die Schließung des Berndorfer Werks kommt auch vor dem Hintergrund steigender Produktionskosten und zunehmendem Wettbewerbsdruck durch asiatische Hersteller, die ihre Produkte oft zu niedrigeren Preisen anbieten. Schaeffler plant, die Produktion aufgrund gestiegener Material-, Energie- und Personalkosten an wirtschaftlichere Standorte zu verlagern. Die Vertriebsmitarbeitenden sollen jedoch in der Region bleiben und in neue Räumlichkeiten umziehen.
Zusätzlich zu Berndorf wird auch der Standort Sheffield in Großbritannien geschlossen, wo Kupplungssysteme für Pkw und Traktoren produziert werden. Diese Maßnahmen sind Teil einer umfassenden Strategie zur Optimierung der Produktionskapazitäten und zur Anpassung an die sinkende Nachfrage nach manuellen Schaltgetrieben.
Schaeffler hat angekündigt, die geplanten Maßnahmen sozialverträglich umzusetzen und die gesetzlichen Konsultationen mit den Arbeitnehmervertretungen an den betroffenen Standorten durchzuführen. Der Standort Brasov in Rumänien bleibt jedoch weiterhin bestehen und wird als globales Leitwerk für Großlager weiterentwickelt.