Contact Information
Schaeffler-Werk in Berndorf schließt: 450 Arbeitsplätze in Gefahr

Der bekannte Auto- und Industriezulieferer Schaeffler hat beschlossen, sein Werk in Berndorf, Bezirk Baden, nach über 60 Jahren zu schließen. Diese Entscheidung betrifft 450 Mitarbeiter, die am Mittwoch über die weiteren Schritte von der Unternehmensleitung informiert werden. Das Unternehmen hatte bereits Anfang November einen umfangreichen Personalabbau angekündigt, der 4.700 Stellen in Europa umfassen könnte. Die Schließung des Standorts Berndorf erfolgt schrittweise, und es werden Sozialpläne für die betroffenen Arbeitskräfte ausgearbeitet. Der österreichische Sprecher des Unternehmens, Josef Kalina, betonte die Bemühungen, den Standort in den letzten zwei Jahren zu sichern, trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage und zunehmender Konkurrenz aus Asien.

In Berndorf produziert Schaeffler Radlager und Radnabenmodule, die hauptsächlich in schweren Nutzfahrzeugen wie Lastwagen und Traktoren verwendet werden. Die Nachfrage in diesen Sektoren unterliegt starken Schwankungen, und die hohen Energie- und Personalkosten seien nicht mehr tragbar. Schaeffler plant, die Produktion an wirtschaftlicheren Standorten in Europa, China und Asien fortzusetzen.

Zusätzlich zu Berndorf sollen auch zwei der fünf anderen europäischen Standorte geschlossen werden, wobei die großen Standorte in Deutschland, wie Herzogenaurach und Schweinfurt, ebenfalls betroffen sind. Ein Werk in China wird komplett geschlossen, und der Standort in Hameln könnte verkauft werden. Die gesamten Maßnahmen werden zwischen 2025 und 2027 umgesetzt, mit dem Ziel, jährlich 290 Millionen Euro einzusparen.

Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner äußerte sich besorgt über die Schließung und die damit verbundenen Folgen für den Wirtschaftsstandort Österreich. Sie forderte sofortige Maßnahmen zur Unterstützung der betroffenen Arbeitskräfte und zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Unternehmen. Die Schließung des Werks in Berndorf sei eine weitere Hiobsbotschaft in einer Reihe von wirtschaftlichen Herausforderungen, denen sich die Region gegenübersieht. Mikl-Leitner betonte, dass die kommende Bundesregierung Maßnahmen ergreifen müsse, um die De-Industrialisierung zu stoppen und Arbeitsplätze zu sichern.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *