© Frankfurter Allgemeine Zeitung
Trotz der anhaltenden Krise um das sogenannte „D-Day“-Papier bleibt FDP-Chef Christian Lindner im Amt und kündigt seine Kandidatur für die Bundestagswahl an. Der Rücktritt seines Generalsekretärs Bijan Djir-Sarai, der nach Bekanntwerden des Papiers zurücktrat, ändert daran nichts. Lindner verteidigte in der Sendung „Caren Miosga“ seine Entscheidung und betonte, er wolle die FDP als Spitzenkandidat in den Bundestagswahlkampf führen.
Das „D-Day“-Papier, ein internes Strategiepapier der FDP, enthielt detaillierte Pläne für einen möglichen Austritt aus der Ampelkoalition. Die darin verwendete militärische Terminologie löste innerhalb der Partei scharfe Kritik aus. Lindner räumte Fehler ein, betonte aber, die FDP habe sich lediglich auf alle Eventualitäten vorbereitet, so wie es auch die Koalitionspartner getan hätten. Die Berichterstattung über das Papier sieht er als gezielten Versuch, die FDP zu destabilisieren.
In einer Videobotschaft auf X richtete sich Lindner direkt an die Wähler. Er sprach von einer Machtauseinandersetzung und betonte, dass die Ampel nicht an der FDP gescheitert sei, sondern an der verlorenen Akzeptanz der Bürger. Er appellierte an die Wähler, sich bei der Bundestagswahl am 23. Februar auf die Zukunft zu konzentrieren, nicht auf die Vergangenheit.
Die FDP steht vor einer schweren Herausforderung. Der „D-Day“-Skandal hat das Image der Partei erheblich beschädigt. Ob Lindners Strategie, trotz der Krise im Amt zu bleiben und als Spitzenkandidat anzutreten, Erfolg haben wird, bleibt abzuwarten. Die kommenden Wochen werden entscheidend sein für den weiteren Verlauf des Wahlkampfs.