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GameStop, der bekannte Videospielhändler, wird Anfang 2025 alle seine deutschen Filialen schließen. Das Unternehmen bestätigte diese Nachricht am Freitag über seinen Instagram-Account. Zuvor hatte das Portal “Games Wirtschaft” über die bevorstehende Schließung berichtet, basierend auf Aussagen von GameStop-Mitarbeitern und Kunden.
Laut Games Wirtschaft sollen die 69 GameStop-Filialen in Deutschland zum 31. Januar 2025 endgültig ihre Türen schließen. Bis zum Freitagnachmittag waren diese Informationen noch nicht offiziell bestätigt. Filialleiter wurden bereits am Donnerstag über die Entscheidung informiert, und Mitarbeiter teilten diese Nachricht anschließend den Kunden mit. Vorbestellungen und der Verkauf von Gutscheinen wurden daraufhin eingestellt.
Der offizielle Instagram-Account von GameStop Deutschland bestätigte die Schließung schließlich mit einem knappen “Ja” auf die entsprechende Frage eines Nutzers. Weitere Details wurden bisher nicht bekannt gegeben.
Die Schließung betrifft etwa 500 Mitarbeiter. Ein Reddit-Nutzer, der angeblich die Leitung einer deutschen Filiale innehatte, berichtete von seiner Trauer über die Kündigung und beschrieb seine Arbeit bei GameStop als die beste Erfahrung seines Lebens.
In Online-Foren äußerten sich weitere Mitarbeiter und Kunden, die die Schließung bedauern und die Informationen von Games Wirtschaft bestätigten. Der Umsatz von GameStop Deutschland lag im Geschäftsjahr 2022/2023 bei rund 140 Millionen Euro mit einem Gewinn von 2,8 Millionen Euro – nach Verlusten im Vorjahr.
GameStop zieht sich bereits seit längerem aus dem europäischen Markt zurück. Filialen gibt es nur noch in Frankreich, Italien und Deutschland. In Österreich wurden die Geschäfte bereits im vergangenen Jahr geschlossen. In Frankreich ist GameStop über das Filialnetz von Micromania (2008 übernommen) präsent, in Italien wurden die Filialen an Cidiverte verkauft. Für Deutschland konnte kein geeigneter Investor gefunden werden. Das Weihnachtsgeschäft dürfte daher einem umfassenden Ausverkauf gleichen.
Die GameStop-Aktie erlebte 2021 als “Meme Stock” eine turbulente Phase, in der Kleinanleger versuchten, den Aktienkurs gegen Short-Seller in die Höhe zu treiben – mit teilweise erheblichen Folgen für beteiligte Marktteilnehmer.