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Der CEO von Hugo Boss, Daniel Grieder, und Rene Benko, Gründer der Signa Holding, planten im Jahr 2023 eine “Fashion Investment Group”. Dies wurde durch Medienberichte bekannt, die von einer Präsentation sprechen, die Benko im März 2023 von Grieder erhielt. Diese Präsentation enthielt einen dreistufigen Plan zur Übernahme von Hugo Boss, wobei Grieder erst nach seinem Ausscheiden bei Hugo Boss öffentlich in Erscheinung treten sollte.
Die E-Mail, die Grieder an Benko schickte, enthielt den Betreff “Projekt Tango” und die Aussage, dass die erweiterte Strategie am Investor Day (12. Juni 2023) verkündet werden sollte. Grieder prognostizierte einen Umsatz von 5 Milliarden Euro und ein EBIT von 12% bis 2025, was den Aktienkurs stark in die Höhe treiben würde. Kurz zuvor hatte Grieders Ehefrau Boss-Aktien im Wert von 1,5 Millionen Euro erworben.
Die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) sieht den Aufsichtsrat in der Pflicht, die Vorgänge aufzuklären. Es bestehe der Eindruck, dass Grieder seinen Arbeitgeber heimlich übernehmen wollte. Hugo Boss selbst betont, dass es keine geheimen Pläne gab und alle relevanten internen Stellen informiert waren. Das Unternehmen bestätigt die Aktienkäufe und deren ordnungsgemäße Veröffentlichung. Die Bafin hat eine Vorprüfung eingeleitet.
Die Hugo Boss Aktie verzeichnete nach den Medienberichten einen starken Kursrückgang. Die Landesbank Baden-Württemberg hat ihr Rating und Kursziel für Hugo Boss vorübergehend ausgesetzt. Die Situation wirft Fragen nach Transparenz und möglicher Marktmanipulation auf.